Das kleine ABC der Eingangskontrolle

Das erwartet Sie im „Kleinen ABC der Eingangskontrolle“. Es folgen Ausschnitte aus dem Gesamtwerk, welches Sie sich hier runterladen oder als gedrucktes Exemplar bestellen können.

Top aktuell: Cannabisblüten in der Apothekenrezeptur

Drogen wie Kamillenblüten oder Pfefferminzblätter werden nur noch selten als Rezeptur abgegeben, weil es geeignete Fertigarzneimittel gibt. Deshalb haben nur noch wenige Apotheken einen separaten Teearbeitsplatz, der zu Recht abseits der Apothekenrezeptur liegen sollte. Denn das Arbeiten mit getrockneten Pflanzenbestandteilen ist mit erheblicher Staubentwicklung sowie Crosskontamination verbunden. Die Rezeptur muss nach der Herstellung von Rezepturarzneimittel mit Cannabisblüten deshalb sehr sorgfältig gereinigt werden. Denn mit der Verordnungsfähigkeit von Cannabisblüten ist die Prüfung und Abgabe von Pflanzendrogen plötzlich topaktuell. Zügig wurde deshalb eine Cannabis Monographie im Deutschen Arzneibuch veröffentlicht. (…)

Das Multitalent Mikroskop

Wird in die Suchfunktion der Onlineversion des NRF das Wort Mikroskop eingegeben, so nennt die Trefferliste 68 Monographien, die es zur Eingangsprüfung einsetzten. Bekannt ist allen sicherlich die Identifizierung von Drogen, auch in gepulverter Form. Der momentane Blockbuster Cannabisblüten ist ebenfalls mit Hilfe eines Mikroskops mit wenig Aufwand identifizierbar. Doch laut aktuellem Stand wird diese Prüfung nur von einem Bundesland, Hessen Regierungsbezirk Darmstadt, akzeptiert. Dies ist insofern nachvollziehbar, da nur durch eine Dünnschichtchromatographie eine Zuordnung der Cannabisblüten zu einer der drei Produktgruppen möglich ist (siehe Seite 24). Die mikroskopische Prüfung wird weiterhin vom NRF für die Eingangsprüfung von pulvrigen als auch halbfesten Rezepturkonzentraten sowie zur Überprüfung der Korngröße von mikronisierten Arzneistoffen wie den Glucocorticoiden, Antimykotika oder auch den Hautantibiotika genannt (DAC Probe 22). Denn die erwähnten Arzneistoffe penetrieren nur in mikronisierter Form in die Haut und können dann dort ihr pharmakologisches Profil entfalten. (…)